Auf dem Meer heisst es rutiniertes Nichtstun. Und dies geht folgendermassen: sobald es draussen dunkel wird, bleiben wir lieber in der Kabine oder Fernsehraum. Draussen lauert das dunkle, sehr dunkle Nichts. Für uns zu gefürchig. Um 7 Uhr klingelt der Wecker. Es ist Zeit für die erste Mästung mit Rührei, Toast, Cornflakes oder Müesli. Gleichzeitig räumen ein paar Unglückliche das Chaos unserer Kabine auf und machen das Bett. Um 8 Uhr schleppen wir uns träge die 4 Stockwerke hoch (der Lift war dann doch Tabu), um die Morgenstunden auf dem Balkon zu verbringen. Mit der Kaffeetasse auf der Bar (auch Kasten vom Feuerwehrschlauch genannt) wird gelesen, Spanisch gelernt oder Tiere beobachtet (ok, mehr gesucht, als beobachtet. Ab und zu zeigt sich aber ein Hammer- oder sonst ein Hai, Schildkröten, Delfine, Wale, Mondfische und vor allem viele fliegende Fische). Um 10 Uhr gibts glücklicherweise Kuchen oder Croissant im Fernsehraum….man hat ja schon wieder ein Hüngerchen. Dann wieder Balkon (auch Aussentreppe genannt). Um 12 Uhr steht Vorspeise, Hauptgang und Dessert auf dem Programm, alles serviert von unseren freundlichen Kellnern. Eine Stunde später schleppen wir uns stöhnend die Treppe hoch. Man merkt, dass die Mahlzeit für Arbeitende gedacht ist. Es wiederholt sich das Morgenprogramm. Erst wenn es auf dem Stuhl derart ungemütlich/schmerzhaft wird, kann das Gym 5 Stockwerke weiter unten seine Attraktivität entfalten. Ein bisschen Velöle oder Laufband reinigt das Gewissen. Manchmal reicht auch ein bisschen Pingpong oder Fussball in der Turnhalle. Manchmal auch nur der Gang zum Cockpit (das sind 4 Stockwerke!). Jedenfallls: Wir sind mehr als bereit fürs zNacht um 18 Uhr. Eine Stunde später schleppen wir uns ächzend die Treppe hoch. Nun lesen, Film schauen oder schlafen. Und es ist wieder 7 Uhr! Und es ist wunderbar!
Die Schiffsfahrt (21 Tage):
Valencia ~ Tanger ~ San Salvador ~ Santos ~ Itapoa ~ Buenos Aires