Es war ein langes Hin- und Her. Von Santiago nach Mendoza (Argentinien) zur Weinlese? Leider sind wir etwas spät dran, die Ernte bereits vollzogen. Nach Serena und ins grüne Elqui-Tal? Oder direkt nach San Pedro de Atacama hoch im Norden? Wir sind unschlüssig. Es gibt so viel Spannendes. Schliesslich entscheiden wir uns für die Küste von Atacama. Eine einsame Strasse (Ruta C10) schlängelt sich dort dem Pazifik entlang.





Von Vallenar gehts also – wieder mit Velo – direkt an die Küste. Direkt zu Stränden, direkt zu unserem wohlverdienten, drei Monate verspätetem Pisco-Sour, direkt in die Sonne. Wie schön das Velöle doch ist. Dann überrascht uns Chile nochmals mit einer vollkommen neuen Landschaft: Wüste. Links endloses Meer, rechts endloser Sand. Nur Kakteen scheinen noch zu überleben. Und ein paar Fischerdörfli (inkl. Ferienwohnungen, die nur während der Sommermonate bewohnt werden und im Winter Geisterstädte bilden). In dieser verlassenen Landschaft geht die Qual der Wahl für uns weiter: an welcher schönen Stelle wollen wir campen? Wo zMittag essen? Es sind Luxusprobleme. Das Einzige, was schwierig zu finden ist, ist Trinkwasser. Dank hilfsbereiten AnwohnerInnen soll auch dies kein Problem sein.



























































In Caldera endet für uns der Küstenausflug frühzeitig. Von hier geht nur noch die Ruta 5, der Haupt-Highway, weiter. Nach den ruhigen Kilometer wollen wir die Strasse nicht mit unzähligen Lastwagen und Fernbusen teilen. Unser eigentliches Ziel, der Park «Pan de Azúcar», geben wir deshalb auf. Als kleine Entschädigung entschliessen wir uns, nochmals die Surfbretter auszuführen. Das «Portofino Surf Hostal» scheint dazu ganz passend. Von unserem kleinen Häuschen aus gehts also noch ein letztes Mal an den Chilenischen Strand. Mit Brett und motiviertem Surflehrer. Auch wenn im Wasser noch nicht alles klappt, wie in der Theorie am Strand, unser Surferdasein soll irgendwann weitergeführt werden. Vielleicht schon in Uruguay … aber das ist eine andere Geschichte.






Vorerst steigen wir in den Bus. Eine lange Reise steht bevor. Wohin diesmal? Nach La Paz, Bolivien. Wir dürfen auf der Kaffeeplantage der «Cooperative Arabica Bio» in der Caranavi-Region etwas mithelfen. Wie es dazu kommt. In Palette verkaufen wir den Kaffee dieser Region. Unser Kontakt freute sich über unsere «Arbeitsanfrage». Wir uns über seine positive Antwort. So sitzen wir nun in einem Kaffee in La Paz. Dazu aber später.



Atacama Costero – Die Route:
Santiago > Vallenar ~ Huasco ~Parque Nacional de Challe ~Laguna del Totoral – Playa Bahía Cisne ~ Caldera (>Portofino) > Arica > La Paz
293 km
Bus von Santiago bis Vallenar. Danach Küstenstrasse durchgehend asphaltiert. Nach Laguna del Totoral kann links auf eine Erdstrasse gewechselt werden (gleich nach Strand). Strasse vergleichbar mit Asphalt (gepresste Erde). Nur bei Regen gefährlich, da sehr rutschig. Abschnitt absolut lohnenswert!
Busfahrt von Caldera über Arica nach La Paz, insgesamt ca. 27 h. Umsteigen auf neuen Bus in Arica.